Bei meinen (fast) täglichen Laufrunden lassen sich Beobachtungen machen, die fast schon für eine soziale Studie ausreichen. Hier also ein kleiner Versuch:
Ich mag Hunde eigentlich sehr gerne. Sie sind kuschelig, niedlich und lieben bedingungslos. Ihre Besitzer stellen nicht selten genau das Gegenteil dar.
Zum einen: Die Häufchen häufen sich. An jeder Ecke - gleichzeitig gehen die Gackerl-Sackerl-Spender über. Ich weiß, in Krisenzeiten verschieben sich die Prioritäten, aber hier scheint man "der Natur ihren freien Lauf lassen" etwas missinterpretiert zu haben.
Zum anderen: Leinenpflicht ist ein immer fremder werdendes Konzept. Und zwar nicht nur im "wilden Norden" und auf dem "bösen westlichen Murufer", sondern mittlerweile auch auf der Hauptbrücke (wie auch im Übrigen ein Häufchen, das seit sage und schreibe neun Tagen schon dort vor sich hinvegetiert...) und anderen "zivilisierten" Orten. Ganz süß, wenn so ein neugieriges Viecherl dir entgegenrennt. Wenn das "Viecherl" aber ein ausgewachsenes 35 Kilo schweres kläffendes Monster ist, so wirkt die Aussicht auf einen rettenden Sprung in die Mur immer weniger Angst einflößend...
Das führt mich zur dritten Beobachtung: Wiesenstücke, die zur Hundewiese umfunktioniert werden. Ganz nach dem Motto "wenn wir schon soziale Kontakte meiden müssen, wieso tragen wir sie nicht über unsere lieben Vierbeiner aus. Wenn das "Kennenlernen" der neuen Freunde jedoch zu einem zähnefletschendem, bellendem, wilden Machtkampf ausartet, dann muss man die Natur halt walten lassen. Und ich, die ich von dem plötzlichen Gebelle überrascht werde, denke wieder an den rettenden Fluss...